Eine Vielzahl an Forschungs- und Arbeitsdisziplinen haben in jüngerer Zeit ihr Untersuchungspektrum um akustische und auditive Phänomene erweitert. Unter dem englischen Begriff »Sound« werden aus verschiedenen Fragerichtungen heraus dessen Durchdringung der Bereiche Technik, Gesellschaft, Kunst, Philosophie, Ästhetik und Wahrnehmungspsychologie behandelt. In diesem Seminar wird der Gegenstandsbereich »Sound« in verschiedenen Kontexten näher betrachtet. Dabei werden sowohl aktuelle als auch historische Ansätze und Positionen untersucht. Das Ziel ist es, vor diesem Hintergrund »Sound« klarer zu konturieren. Durch Unterrichtseinheiten mit Workshopcharakter werden einzelne Aspekte praxisorientiert vertieft.
Im Rahmen der Veranstaltung können einzelne Referatsthemen bearbeitet und in einem ca. 15-minütigen Vortrag vorgestellt werden. Zusammen mit einer schriftlichen Ausarbeitung besteht die Möglichkeit, einen Leistungsschein aus der Fachtheorie Medienkunst/Sound zu erhalten. Ebenso ist es möglich, eigene künstlerische Arbeiten zu diesem Thema vorzustellen, was mit einem Praxisleistungsschein ausgezeichnet wird. Details zu den genauen Anforderungen und dem Umfang der jeweiligen Arbeiten werden im Vorfeld mit dem Dozenten geklärt.
Die Veranstaltung findet teils in deutscher, teils englischer Sprache statt.
Dates | Topic |
---|---|
26.10. | Einführung: »Sound« zwischen Natur- und Kulturwissenschaften (Theorie) |
16.11. | Soundscape nach R. Murray Schafer (Theorie) |
23.11. | Field Recordings, Teil I(Praxis) |
24.11. | Field Recordings, Teil II (Praxis) |
30.11. | Die Beziehung zwischen Klang, Ton und Geräusch (Theorie) |
7.12. | Spektralmusik (Theorie und Hören) |
14.12. | Klassifikation, Taxonomie, Terminologie und grafische Darstellung von Sound (Theorie) |
21.12. | Sound Partikel und Microsounds (Theorie) |
11.1. | DIY-Kultur: Handmade Electronic Music (Theorie) |
18.1. | Sounddesign und akustische Klanggestaltung (Theorie) |
25.1. | Selbstbau elektronischer Instrumente (Praxis) |
1.2. | Sound Art (Theorie) |
8.2. | Diskussion |
15.2. | Referate |
Intonarumori - experimentelle Instrumente des futuristischen Künstlers Luigi Russolo
In der ersten Sitzung werden die Bereiche aus Kunst und Wissenschaft, in denen akustische und auditive Phänomene eine Rolle spielen, vorgestellt. Ausgehend von der Ästhetisierung des Geräusches der Avantgardbewegungen des frühen letzten Jahrhunderts wird die Entwicklung einer zunehmenden Auseinandersetzung mit »Klang« in verschiedenen Kunstformen aufgezeigt: Die Überwindung der Tonalität und die Verwendung neuartiger (elektronischer) Instrumente und nicht-musikalischen Tonmaterials in den Künsten, sowie die naturwissenschaftlich/analytische Betrachtung von »Klang« in der Telekommunikationstechnik, welche wiederum Grundlagen für die elektronische und elektroaktustische Musik geschaffen hat. Es werden die unterschiedlichen Bedeutungsfacetten des heute im akademischen Bereich gebräuchlichen Begriffs »Sound« betrachtet und die Schwierigkeiten seiner klaren Einordnung und Abgrenzung thematisiert.
Links:
- Deutsche Übersetzung des Werkes L’Arte dei Rumori des Futuristen Luigi Russolo von 1916
- Original Aufnahmen und Rekonstruktion der Simfonija Gudkow (Symphonie der Sirenen) von Arseni Michailowitsch Awraamow aus dem Jahr 1922
- Mitschnitt von Music for 16 Futurist Noise Intoners Rekonstruktion historischer und aktueller Kompositionen mit Intonarumori Nachbauten
Literatur:
- Alarcón, Miguel Molina. Baku: Symphony of Sirens: Sound Experiments in the Soviet. ReR MEGACORP, 2008.
- Busoni, Ferrucio. Entwurf einer neuen Ästhetik der Tonkunst. Insel, 1916.
- Cox, Christoph, and Daniel Warner. Audio Culture: Readings in Modern Music. Continuum, 2005.
- Emmerson, Simon. Music, Electronic Media and Culture. Ashgate, 2012.
- Kursell, Julia. Epistemologie des Hörens: Helmholtz’ physiologische Grundlegung der Musiktheorie. Wilhelm Fink, 2018.
- Marinetti, F. T., und Stefanie Golisch. Manifeste Des Futurismus. Matthes & Seitz Berlin, 2018.
- Schaeffer, Pierre, et al. Musique concrète: Von den Pariser Anfängen um 1948 bis zur Elektroakustischen Musik heute. Klett, 1974.
- Schmitz-Gundlach, Esther. Musikästhetische Konzepte des italienischen Futurismus und ihre Rezeption durch Komponisten des 20. Jahrhunderts. M-Press Meidenbauer, 2007.
- Small, Christopher. Musicking: The Meanings of Performing and Listening. University Press, 1998.
- Wishart, Trevor, and Simon Emmerson. On Sonic Art. Harwood Academic Publishers, 1996.
Vibrating String - Harvard Natural Sciences Lecture Demonstrations
Als Vorbereitung für die weiteren Themenblöcke und die flankierende ästhetische Auseinandersetzung befassen wir uns zuerst mit der Frage: was ist Schall und wie hören wir. Es werden die wichtigsten physikalischen Eigenschaften und psychoakustischen Phänomene behandelt. Mit diesem Wissen über Schallausbreitung und Hörpsychologie betrachten wir die Beziehung zwischen Klang, Ton und Geräusch sowie das Verhältnis von Klangursache und eigentlichem Klang.
Links:
- Eintrag »Sounds« der englischsprachigen Online-Enzyklopädie Stanford Encyclopedia of Philosophy
- Silence Vorlesungen und Schriften von John Cage
- Stille, Geräusch, Rauschen - Ästhetische und medientechnische Anmerkungen von Rolf Großmann
- Kurzübersicht der Wahrnehmungsaspekte des Hörens
- Manuskript zu Musikwahrnehmung, Tonhöhe und das auditorische System
- Klangbeispiele und Erklärungen zu Auditory Scene Analysis von Albert S. Bregman
Literatur:
- Ballou, Glen M. Handbook for Sound Engineers. Elsevier, 2008.
- Bregman, Albert S. Auditory Scene Analysis. MIT Press, 1996.
- Dean, Roger T. The Oxford Handbook of Computer Music. Oxford University Press, 2011.
- Dickreiter, Michael. Handbuch der Tonstudiotechnik. Vol. 1 & 2, De Gruyter Saur, 2022.
- Roads, Curtis. Composing Electronic Music: a New Aesthetic. Oxford University Press, 2015.
- Ross, Alex. The Rest Is Noise: Listening to the Twentieth Century. Farrar, Straus and Giroux, 2007.
- Sanio, Sabine, und Christian Scheib. Das Rauschen: Aufsätze zu einem Themenschwerpunkt im Rahmen des Festivals “Musikprotokol '95 Im Steirischen Herbst.” Wolke, 1995.
- Siedenburg, Kai, et al. Timbre: Acoustics, Perception, and Cognition. Springer, 2019.
- Weinzierl, Stefan. Handbuch der Audiotechnik. Springer, 2008.
Die Grafik zeigt die relative Lautstärke einzelner Klänge einer natürlichen Lautsphäre im Verlauf eines Jahres an der Westküste von British Columbia.
Mit dem Werk The Tuning of the World des Komponisten R. Murray Schafer wurde in den späten 1960er Jahren die sogenannte akustische Umweltforschung begründet. Es gilt als bedeutende Referenz des jungen akademischen Feldes der »Sound Studies«. In dem Buch propagierte R. Murray Schafer ein kritisches Hören und entwickelte den Begriff »Soundscape« als Indikator für den Einfluss des Menschen auf seine Umwelt und den Zustand der Natur. Wir betrachten die in dem Buch formulierten ästhetischen, politischen und sozialen Überlegungen.
Links:
- Offizielle Website The World Soundscape Project der Simon Fraser Universität
- Onlineversion The Soundscape - Our Sonic Environment and the Tuning of the World von R. Murray Schafer
- Artikel über den Komponisten und Field Recordist Chris Watson
- Onlineversion des Buchs Acoustic Communication von Barry Truax
Literatur:
- Popper, Arthur N., and Richard R. Fay. Soundscapes: Humans and Their Acoustic Environment. Springer International Publishing, 2023.
- Schaeffer, Pierre. Traité Des Objets Musicaux: Essai Interdisciplines. Éd. Du Seuil, 2002.
- Schafer, R. Murray. The Tuning of the World. Knopf, 1977.
- Truax, Barry. “Soundscape Composition as Global Music: Electroacoustic Music as Soundscape.” Organised Sound. Vol. 13, no. 2, 2008, pp. 103–109, doi: 10.1017/s1355771808000149.
- Truax, Barry. Acoustic Communication. Ablex, 2001.
Field Recordist mit Aufnahmegerät. © photo: T. Rödiger
Audioaufnahmen außerhalb der kontrollierten Bedingungen eines Recordingstudios stellen eine wichtige künstlerische Praxis in den Bereichen Sounddesign, Kunst und Komposition dar. Während mit der Auswahl des Ortes lediglich die Rahmenbedingungen für den möglichen Klang gesetzt werden können, bleibt die Art des aufgenommenen Materials selbst von Zufall und Unvorhersehbarkeit bestimmt. In diesem Praxisteil knüpfen wir an die vorangegangene Sitzung und dem »kritischen Hören« an: Nach einem kurzen Überblick über die grundlegenden Techniken der Mikrofonierung für Natur- und Ambientaufnahmen arbeiten wir künstlerisch mit mobilem Aufnahmeequipment im freien Feld. Dabei wird auch die Ästhetik experimenteller Aufnahmeverfahren mit Kontaktmikrofonen, Hydrophonen und EMF-Mikrofonen erforscht.
Links:
- Die Kunst des Field Recording
- Interview mit Irv Treibel
- Bauanleitung für ein DIY EMF-Mikrofon
- Beschreibung eine Low-Cost Hydrophons für das The Ocean of Things Programm
Literatur:
- Kahn, Douglas. Earth Sound Earth Signal: Energies and Earth Magnitude in the Arts. University of California Press, 2013.
- Dickreiter, Michael. Mikrofon-Aufnahmetechnik Aufnahmeräume, Schallquellen, Mikrofone, räumliches Hören, Aufnahmeverfahren, Aufnahme einzelner Instrumente und Stimmen. Hirzel, 2003.
- Görne, Thomas. Mikrofone in Theorie und Praxis. Elektor-Verlag, 2007.
Zeitdiagramm eines Pulses
»Microsounds« stellten lange Zeit schwer zugängliches Klangmaterial unterhalb der Ebene eines Tons dar. Diese äußerst kurzen, wenige Millisekunden dauernden Klangpartikel können heutzutage mithilfe digitaler Verfahren kompositorisch dynamisch verarbeitet werden. Einen wichtigen Beitrag zum Verständnis der Eigenschaften und dem Empfinden dieser Klänge schuf Curtis Roads, der auch mit seinen elektronischen Kompositionen diesen Bereich erschlossen hat. Dem Inhalt seines Buchs Microsound folgend beschäftigen wir uns mit der dahinterliegenden Theorie der Granularsynthese, den kompositorischen Techniken, sowie den ästhetischen Ergebnissen.
Links:
- Tutorial - Granular Synthesis and the Granulation of Sampled Sound
- Formalized Music von Iannis Xenakis
- Artikel über Granularsynthese
- Grundlegendes zu FFTs und Fensterfunktionen
Literatur:
- Roads, Curtis. Microsound. MIT, 2004.
Wir befassen uns mit Beschreibungen von Klang für die Analyse, ästhetische Betrachtungen oder Komposition experimenteller Musik. Klangfarbe, zufällige Elemente, komplexe Zeitstrukturen oder Räumlichkeit lassen sich nur bedingt oder gar nicht mit dem etablierten westlichen Notationssystem abbilden, welches vorrangig für die Darstellung zeitlicher Tonhöhenstrukturen geeignet ist.
Links:
Literatur:
- Nyström, Erik. "Topology of spatial texture in the acousmatic medium." Dissertation City University London, 2013.
Vom »Sounddesign« im Film, Computerspiel oder in X-Realities über Corporate Sound/Audio-Branding (Hörmarke/Jingles) bis hin zum Akustik-Design in öffentlichen Räumen oder dem Produkt-Sounddesign (E-Autos), in all diesen Bereichen werden gesellschaftliche, politische, gesundheitliche und ästhetische Fragen behandelt. Ausgehend vom Standardwerk L´Audio-Vision. Son et image au cinéma von Michel Chion rekonstruieren wir die Geschichte von Ton im Film von den Anfängen bis heute. Als weitere Referenz ziehen wir das Buch Sound Design: Die virtuelle Klangwelt des Films von Barbara Flückiger heran und analysieren, wie mit Klang erzählt werden kann.
Literatur:
- Chion, Michel, and J.U. Lensing. Audio-Vision Ton und Bild im Kino. Schiele & Schön, 2012.
- Flückiger, Barbara. Sound Design: Die virtuelle Klangwelt des Films. Schüren Verlag, 2017.
- Görne, Thomas. Sounddesign Klang, Wahrnehmung, Emotion. Hanser, 2017.
- Raffaseder, Hannes. Audiodesign. Fachbuchverl. Leipzig Im Carl-Hanser-Verl., 2002.
Wir vertiefen das Thema »Sounddesign«, indem wir praxisorientiert in kleinen Gruppen Klangaufnahmen von Geräuschen und Soundeffekten durchführen. Mit dem Audioeditor Audacity werden wir das aufgenommene Audiomaterial bearbeiten und durch Manipulationen entsprechend verändern. Durch Sound-Layering, Filtern, Effektprozessoren und geschickte Montage können Geräusche sehr kontrolliert gestaltet werden und beispielsweise einer vorgegebenen Szene zeitlich und klanglich angepasst werden.
Links:
Literatur:
- Viers, Ric. The Sound Effects Bible: How to Create and Record Hollywood Style Sound Effects. Michael Wiese Productions, 2008.
Spektrogramm eines Ausschnittes des Stückes "Für Gimmick" von Klarenz Barlow
Unter dem Begriff »Spektralmusik« werden kompositorische Ansätze beschrieben, die sich spezifisch mit der Ästhetik von Klangspektren auseinandersetzt. Trotz einer berechtigten Kritik an der Verwendung diese Begriffes können eine Reihe spezifischer Komponisten und Komponistinnen unter diesem Aspekt betrachtet werden. In dieser Hörsitzung werden neben Instrumentalwerken von Gérard Grisey u.a. Stücke verschiedener »Spektralisten« aus dem Bereich der Computermusik vorgestellt und diskutiert:
- Jonathan Harvey
- Klarenz Barlow
- John Chowning
- Denis Smalley
Links:
- Paper über ISIS von Klarenz Barlow
- Spectromorphology: explaining sound-shapes - von Denis Smalley
- Zusammenstellung zu den grundlegenden Konzepten und Techniken der Spektralmusik
Literatur:
- Smalley, Denis. “Spectromorphology: Explaining Sound-Shapes.” Organised Sound, vol. 2, no. 2, 1997, pp. 107–126, doi: 10.1017/s1355771897009059.
Ob aus Mangel an Möglichkeiten, als bewusste Anti-Konsum Haltung oder als Individualisierung eines Massenproduktes: Selbstgebaute Klangerzeuger erlauben kreative Ausdrucksmöglichkeiten und erweitern das Klangspektrum gegenüber industriell gefertigten Instrumenten und Tools. Es werden die Tradition des Selbermachens und die Ursprünge der Makerkultur bis hin zu den aktuellen DIY-Praktiken in der elektronischen Musik beleuchtet.
Links:
- Handmade Sound Communities - From Do-It-Yourself to Do-It-Together
- Shifting Gender in Electronic Music: DIY and Maker Communities von John Richards
Literatur:
- Collins, Nicolas. Handmade Electronic Music: The Art of Hardware Hacking. Routledge, 2020.
In diesem Teil wenden wir uns einfachen Audioschaltungen aus CMOS-Logikbausteinen zu. Auf Steckboards bauen wir Prototypen selbstentworfener Klangmodule und beschäftigen uns mit der Gestaltung passender Interfaces. Dafür beschäftigen wir uns mit Sensoren, die zur Steuerung der selbstgebauten Oszillatoren und Modulatoren genutzt werden können. Im Rahmen des Kurses werden Grundlagen der Elektronik und musikalisch-klangliche Aspekte des Interfacedesigns vermittelt.
Links:
- Handmade Electronic Music - Hands-on guide to DIY electronic instruments Onlineversion des bekannten Buches von Nicolas Collins
- Website von John Richards - Britischer Musiker und Künstler. Selbstgebaute Instrumente, Installationen und Klangprojekte mit Elektronik.
- Musik für DIY-Elektronik – Eine Sammlung von Workshops, Stücken und Projekten
- Beschreibung und Bauanleitung der Atari Punk Console
- Einführung in das Arbeiten mit Logik-Chips zur Klangerzeugung
Modifiziertes Speak & Spell Spielzeug
Der Begriff »Circuit Bending« bezeichnet das kreative Modifizieren und Verändern von Audiohardware, um entgegen deren ursprünglicher Intention andersartige Klänge zu erzeugen. Bekannte Beispiele des »Hardwarehackings« sind die Manipulationen an CD-Playern. Die durch »Hardwarehackings« und »Circuit Bending« erzeugten Klänge dienen oft als Ausgangsmaterial für Musikproduktionen und definieren den Klang eigener Subgenres der elektronischen Musik wie Glitch oder Noise.
Links:
Literatur:
- Cascone, Kim. The Aesthetics of Failure: “Post-Digital” Tendencies in Contemporary Computer Music. Computer Music Journal, 2000.
- Ghazala, Reed. Circuit-Bending: Build Your Own Alien Instruments. Wiley Pub., 2005.
- Ghazala, Reed. "The Folk Music of Chance Electronics: Circuit-bending the modern coconut." Leonardo Music Journal. Vol. 14, 2004, pp. 97–104, doi: 10.1162/0961121043067271.
- Tone, Yasunao, and Robert Ashley. Yasunao Tone: Noise Media Language. Errant Bodies Press, 2007.
Mehrkanal Lautsprecher Installation © photo: Malte Bruns, editing: Paul Modler
»Sound Art« ist zwischen bildender Kunst und Musik angesiedelt und umfasst Klanginstallationen, -skulpturen und -performances. Wichtige Merkmale sind ihre Intermedialität sowie ihre Raum- und Ortsbezogenheit. Mit dem Beginn des 20. Jahrhunderts bilden sich aus den avantgardistischen Kunstströmungen neuartige Kompositionsformen und Hörgewohnheiten heraus, welche entscheidende Impulse für die Entwicklung der »Klangkunst« geben. Dieser Teil der Veranstaltung nimmt die für die »Klangkunst« wegweisenden Performances und Aktion von John Cage in den Blick und zeichnet nach, wie die Kombination neuer Medien und Klang das Spektrum künstlerischer Ausdrucksmöglichkeiten erweitert und beispielsweise in multimedialen Kunstwerken wie dem Philips-Pavillon mündet.
Links:
- Sound Art: Origins, development and ambiguities, Artikel von Alan Licht
- Video und Information zur Klanginstallation Time Square von Max Neuhaus
- Webauftritt von Zimoun, Schweizer Klangkünstler
- Doktorarbeit über Max Neuhaus, Ortsspezifität und die Materialität des Klangs als Ort
- John Cages Aufführung seines Stückes Water Walk aus dem Jahr 1960
- Interview mit Stefan Weinzierl über den Philips-Pavillon von Le Corbusier
Literatur:
- DeMarinis, Paul, et al. Paul DeMarinis: Buried in Noise. Kehrer, 2010.
- Kiefer, Peter. Klangräume Der Kunst. Kehrer, 2010.
- La Motte-Haber, Helga de. Klangkunst erschienen anlässlich von Sonambiente, Festival für Hören und Sehen, Internationale Klangkunst im Rahmen der 300-Jahrfeier der Akademie der Künste, Berlin, 9. August - 8. September 1996. Prestel, 1996.
- Treib, Marc, and Richard Felciano. Space Calculated in Seconds: The Philips Pavilion, Le Corbusier, Edgard Varèse. Princeton University Press, 1996.
- Weibel, Peter. Musik und Medien. Hatje Cantz, 2016.
- Weibel, Peter, et al. Sound Art: Sound as a Medium of Art. MIT Press, 2019.
Curtis Roads - Klangästhetische Betrachtungen
Aesthetic foundation
- Roads, Curtis. Composing Electronic Music a New Aesthetic. Oxford University Press, 2015.
Aesthetics of Composing with Microsound
- Roads, Curtis. Microsound. MIT, 2004.
Klang im Digitalen Zeitalter
- Wishart, Trevor, and Simon Emmerson. On Sonic Art. Harwood Academic Publishers, 1996.
- Wishart, Trevor. Audible Design: A Plain and Easy Introduction to Practical Sound Composition. Orpheus the Pantomime, 1995.
Die Ästhetik des Fehlers
- Cascone, Kim. The Aesthetics of Failure: “Post-Digital” Tendencies in Contemporary Computer Music. Computer Music Journal, 2000.
Klang und Semantik in der Musik des 20. und 21. Jahrhunderts "Kapitel Perspektiven" (Seiten 7 - 12) und "Am Ausgang des Tunnels ins Unbekannte spekulierend Überlegungen zum Wechselspiel zwischen Klang und Semantik in der Musik seit 1950" (Seiten 13 - 46)
- Hiekel, Jörn Peter, und Wolfgang Mende. Klang und Semantik in der Musik des 20. und 21. Jahrhunderts. Transcript, 2018.
Physik als Musik: Ryoji Ikeda
- Weibel, Peter. Musik und Medien. Hatje Cantz, 2016.
Sound Art
- Weibel, Peter. Musik und Medien. Hatje Cantz, 2016.
Gender und Sound
- Carson, Anne. The Gender of Sound. Glass, Irony and God. New Directions, 1995.
- Oliveros, Pauline. Sex As We Don't Know It: Computer Music Futures. Ear Wave Event, 2017.
Soundscape Composition
- Truax, Barry. “Soundscape Composition as Global Music: Electroacoustic Music as Soundscape.” Organised Sound, vol. 13, no. 2, 2008, pp. 103–109, https://doi.org/10.1017/s1355771808000149.
- Boersen, Ronald. “Enactive Listening: Perceptual Reflections on Soundscape Composition.” Organised Sound, vol. 27, no. 1, 2022, pp. 69–79, https://doi.org/10.1017/s135577182200019x.
Spectromorphology
- Smalley, Denis. “Spectromorphology: Explaining Sound-Shapes.” Organised Sound, vol. 2, no. 2, 1997, pp. 107–126, https://doi.org/10.1017/s1355771897009059.
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